Ragnheiður Lárusdóttir im Signaturen-Magazin

Auch wenn es bislang nur zwei Gedichte sind, die wir, das Übersetzer-Duo Gíslason/Schiffer, bislang von der Gesangslehrerin und Kunstpädagogin Ragnheiður Lárusdóttir übersetzt haben und die nun in der Online-Literaturzeitschrift Signaturen-Magazin zu lesen sind, die Rückmeldungen darauf in den sozialen Netzwerken sind äußerst erfreulich, sowohl die Anzahl als auch die Anmerkungen zu Machart und Inhalt betreffend.
Bei den Gedichten handelt es sich in Original quasi um dem im Tunglið Forlag, dem Mondverlag, erscheinenden Poesiebrief Nr. 5 überlassenen Vorabdrucken aus dem Ende letzten Jahres erschienenen Gedichtband KONA/SPENDÝR / FRAU/SÄUGETIER. Ich habe diesen Band von den isländischen Kollegen sofort nach der Lektüre erbeten und hoffe, ihn in Kürze komplett lesen zu können. Und dann womöglich auch mehr daraus zu übersetzen.
Ein Gedicht will ich aber hier jetzt schon mal zitieren; die Leserinnen und Leser wissen inzwischen zweifellos, dass sowohl der zweite Text der Autorin als auch eine Vielzahl weiterer Gedichte aus Island im Signaturen-Magazin in der Reihe Wortlaut Island zu entdecken und zu lesen sind.
EIN SÄUGETIER Die Frau dehnt sich aus und zieht sich zusammen dehnt sich aus und zieht sich zusammen dehnt sich aus und zieht sich zusammen auf diese Weise bekommt sie drei Kinder. Während der Schwangerschaft muss sie sich mit vielen Ärzten treffen die sie innen und außen untersuchen und wenig mit ihr reden. Ihr kommt der Gedanke, ob es für sie besser wäre zu muhen, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Ihre Brüste dehnen sich aus und ziehen sich zusammen sie gibt Milch und noch mehr Milch, denn sie ist ja ein Säugetier. Es zieht und zerrt sie hin und her, sie wird größer und kleiner aber sie darf nicht zunehmen, dann wird sie zu hässlich und keiner will mit ihr leben. Sie isst weniger und geht ins Fitnessstudio kocht Leckerbissen und gibt allen zu essen außer sich selbst. Ihr Körper hat vor und nach der Geburt gleich auszusehen. MUHHH
Ragnheiður Lárusdóttir, aufgewachsen auf dem Land am Fjord Önundarfjörður, ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und schreibt laut Selbstaussage Gedichte, seit sie schreiben gelernt hat. 2020 gewann sie den Tómas-Guðmundsson-Literaturpreis für das Manuskript ihres Buches 1900 og eitthvað / 1900 und irgendwas, ein Jahr später erschien Glerflísakliður / Glassplitterklirren. Zuletzt wurde ihr Gedichtband KONA/SPENDÝR / FRAU/SÄUGETIER veröffentlicht, die übersetzten Gedichte sind Vorveröffentlichungen aus diesem Buch. Ragnheiður Lárusdóttir ist Gesangslehrerin und hate einen Master-Abschluss in Kunstpädagogik; sie lebt in Reykjavík.

Was für ein toller Text!
Ich grüße dich herzlich, lieber Wolfgang! Annette
Annette Mathilde Winz Dammstraße 35 41751 Viersen-Dülken Telefon 02162 41271 Mobil 0178 4578464 a.winz@t-online.de
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