Kurt-Wolff-Förderpreis an ELIF Verlag

Nein, der mit 35.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis 2023 ist es nicht, der geht an den Alexander Verlag Berlin, doch ist die Freude kaum geringer, als wenn es dieser Preis wäre: Den zeitgleich vergebenen und immerhin noch mit 15.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Förderpreis 2023 erhält der ELIF Verlag in Nettetal, und damit der Verlag, in dem nicht nur fast alle Übersetzungen isländischer Lyrik des Duos Gíslason/Schiffer erschienen sind, sondern auch mein letzter Gedicht selbst: Dass die Erde einen Buckel werfe.
Die Begründung der Jury lässt einen glücklich sein, mit zum Team dieses Verlags zu gehören.
Verleger Dinçer Güçyeter legt seit 2011 in seinem engagierten und leidenschaftlichen Programm einen Schwerpunkt auf Lyrik, regional wie international, gegenwärtig und immer wach. Er fischt wahre Textperlen auch aus selten übersetzten Sprachen wie etwa Taiwanesisch oder Isländisch und achtet dabei auf jeweils individuelle, dem Inhalt folgende Gestaltung und hochwertige Ausstattung.
Der Preisgeber, die Kurt Wolff Stiftung, wurde am 17. Oktober 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Dr. Michael Naumann zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an den bedeutenden Verleger des deutschen Expressionismus, der von 1887 bis 1963 lebte und mit dem Kurt Wolff Verlag unter anderem in Leipzig wirkte. Die Stiftung versteht sich als Interessensvertretung unabhängiger deutscher Verlage, ihr Sitz befindet sich seit März 2002 im Haus des Buches in Leipzig. Die Arbeit der Stiftung wird mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie aus Spenden finanziert. Dem Freundeskreis der Stiftung gehören derzeit 135 Verlage an. Im Oktober 2022 erschien die 17. Ausgabe des Kataloges Es geht um das Buch, welcher die Porträts von 101 unabhängigen Verlagen und deren aktuelle Spitzentitel vorstellt.
Die Preisverleihung findet am 28. April auf der Leipziger Buchmesse statt.
Dinçer Güçyeter wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Fabrikarbeiterin auf. Er machte einen Realschulabschluss an einer Abendschule. Von 1996 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. Zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig. Im Jahr 2011 gründete Güçyeter den ELIF Verlag. Dieser hat sich Lyrik zum Schwerpunkt gesetzt. Seinen Verlag finanziert Güçyeter bis heute als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Sein letzter Gedichtband Mein Prinz, ich bin das Ghetto wurde mit dem Peter-Huchel-Preis 2022 ausgezeichnet. Im November 2022 ist sein Roman-Debüt Unser Deutschlandmärchen im mikrotext Verlag, Berlin erschienen.
glückwunsch!
Freut mich, ein kleiner Dank für das große Engagement!
Gute Entscheidung der jeweiligen Jury. Glückwunsch an den ELIF-Verlag.
Herzlichen Glückwünsch. Ich freue mich sehr für alle Beteiligten!!