Þóra Hjörleifsdóttir im Signaturen-Magazin

Bislang war sie hierzulande eine unbekannte lyrische Stimme aus Island, dank des Online-Literatur-Magazins Signaturen ist Þóra Hjörleifsdóttir nun zumindest mit zwei Gedichten zu lesen.
In Island veröffentliche die 1986 geborene, in Reykjavík lebende Autorin in drei Gedichtbänden, die von dem Schriftstellerinnen-Kollektiv Svikaskáld / Betrügerische Dichterinnen, deren Mitglied sie ist, veröffentlicht wurden. 2019 kam ihr erster Roman, Kvika, heraus. Dieser erscheint noch 2021 in Übersetzung unter dem Titel Magma sowohl in den USA als auch in Großbritannien.
Die beiden Gedichte, die nun in der Reihe Wortlaut Island des Signaturen-Magazins, einer Reihe, die Lyrik-Übertragungen des Übersetzer-Duos Gíslason/Schiffer vorstellt, erschienen sind, stammen aus der vierten Ausgabe des von mir so geliebten Ljóðbréf, des Poesiebriefes, den die isländischen Schriftsteller Ragnar Helgi Ólafsson und Dagur Hjartason in unregelmäßigen Abständen herausgeben. Ersterer ist manchen ja auch hier schon bekannt, der ELIF Verlag hat seinen Gedichtband Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können sowie seine Erzählungen Handbuch des Erinnerns und Vergessens veröffentlicht; Dagur Hjartarson wird im kommenden Frühjahr zu lesen sein, wenn zwei seiner Gedichtbände zusammengefasst zu einem im ELIF Verlag erscheinen werden: Schnee über den Buchstaben.
Doch nun zum ersten der beiden Gedichte von Þóra Hjörleifsdóttir:
EIN TIEFER SEE
Nimm einen geschliffenen Stein auf
spüre
wie weich die Welt ist
ich weiß du bist hungrig
im ewigen Mangel
an Nähe
Berührung
Zeit
lass die Sonne dir
ins Gesicht scheinen
vertraue darauf
dass du nicht brechen wirst
sondern tiefer in dich gehst
Zum zweiten Gedicht führt Sie dieser LINK; er öffnet die Seite des Signaturen-Magazins mit dem kleinen Beitrag zur Autorin.

Bei mir hat es mal fast ein halbes Jahr gedauert, bis die Besprechung erschienen ist (also vom eigenen Buch…)
Und ich bespreche ja auch oft, was schon lang auf dem Markt ist.
Ja, das verfolge ich auch oft. Aber dergleichen ist doch eher die Ausnahme… Eine lobenswerte, wie ich finde.