Neues vom „Sohn des Totengräbers“ …

Mit seinem Gedicht Wir Geister habe ich ihn hier bereits einmal kurz vorgestellt, den isländischer Dichter Brynjólfur Þorsteinsson mit seinem Gedichtband Sonur grafarans / Der Sohn des Totengräbers, jetzt können wir, das Übersetzer-Duo Gíslason/Schiffer, dank des Online-Literaturmagazins Signaturen nachlegen mit weiteren Gedichten aus dem vom Buchhandel Islands zum besten Lyrikband des Jahres 2020 gewählten Buch, erschienen im Una útgáfahús, Reykjavík.
Ich zitiere in unserer Übersetzung daraus das Gedicht, das den Titel für diesen Beitrag gibt:
WIR WURMSTICHIGEN
i
im ozean gibt es mehr gespenster
als lebende
deshalb wird sein wasser sauer
und deshalb haben fische so viel angst
ii
hüte dich vor dem gletschergespenst
es ist schwer
es legt sich auf die schultern derer die aufgeben
und das blut wird roter und roter
reiß es runter! lass den mut nicht sinken
iii
würmer spuken nicht
sie kriechen
deshalb essen wir keine äpfel
diese roten sauren äpfel
Wer sich hierdurch nun angeregt sieht, vier weitere Gedichte aus dem Lyrikband Der Sohn des Totengräbers zu lesen, den bitte ich, den HIER unterlegten Link anzuklicken; er führt in der Reihe Wortlaut Island des Signaturen-Magazins direkt auf die Seite zu Brynjólfur Þorsteinsson.
Brynjólfur Þorsteinsson lebt in Kópavogur nahe Islands Hauptstadt Reykjavík; er studierte Allgemeine Literaturwissenschaften (B.A.) und Kreatives Schreiben (M.A.) an der Universität Islands und veröffentlichte Hörspiele, Erzählungen und Kurzgeschichten sowie die Gedichtbände Þetta er ekki bílastæði / Dies ist kein Parkplatz (2019) und Sonur grafarans / Der Sohn des Totengräbers (2020). 2019 wurde er für seine Lyrik mit dem Poesiestab Jón-úr-Vör, benannt nach dem gleichnamigen bekannten Dichter und Bibliothekar (1917 – 2000), ausgezeichnet, 2020 verlieh der Buchhandel seiner Publikation Sonur grafarans / Der Sohn des Totengräbers den Titel Bester Gedichtband des Jahres.