Aus Anlass des Todestages von Rainer Maria Rilke und meiner schmerzlich vermissten Aufenthalte in Prag …
Wortspiele: Ein literarischer Blog
für ein paar Tage… Am Ufer der Moldau © Wolfgang Schiffer … und damit eine von Internet und einigen weiteren Errungenschaften elektronischer Kommunikation (freiwillig) weitgehend freie Zeit.
Ich sage für diese Tage adieu mit einem Gedicht eines „Sohnes“ der Stadt: Rainer Maria Rilke.
Im alten Hause
Im alten Hause; vor mir frei
seh ich ganz Prag in weiter Runde;
tief unten geht die Dämmerstunde
mit lautlos leisem Schritt vorbei.Die Stadt verschwimmt wie hinter Glas.
Nur hoch, wie ein behelmter Hüne,
ragt klar vor mir die grünspangrüne
Turmkuppel von Sankt Nikolas.Schon blinzelt dort ein Licht
fern auf im schwülen Stadtgebrause. –
Mir ist, daß in dem alten Hause
jetzt eine Stimme >Amen< spricht.
Bin auch gerade von Pragsehnsucht befallen. Höre die Moldau. Danke für dieses Gedicht.
Hast du einen Tipp für einen onlinekurs in tschechisch?
Nein, leider nicht! Habe zu meinem Glück eine tschechische Gattin!
Schade. Es gibt diesen Film „Tajnosti“ mit Iva bittova. Ich hab ihn oft gesehen, er lebt zum Glück durch Bilder und Musik, Sprache Tschechisch, Untertitel keine
Tajnosti
Oh, den kenne ich nicht! Danke für den Tipp!
Gerne. Ist wohl eher ein Frauen und Midlifecrisisfilm. Aber ich mag Ivo Bittova sehr, besonders als Musikerin. Und Musik und Bilder sind einfach gut.
Wohin bloß derzeit mit all den Prahasehnsüchten…
Gruß von Sonja
ich reise in gedanken mit!
Als junge Frau bin ich manchmal für wenig Geld freitags in den Nachtzug nach Prag gestiegen, um dort kultiviert zu frühstücken, danach diese Stadt zu durchwandern und um 16 Uhr zurück nach Berlin zu fahren. Es war die kleine Freiheit seinerzeit und ja, ich bin zu einem Viertel mit dem Land verwandt, spürbar. Liebe Grüße Wolfgang, komm gut ins neue Jahr und durch die Zeit.
Danke für die schöne Erinnerung! Und ebenfalls liebe Grüße und die allerbesten Wünsche für ein besseres 2021!