Lilja Schopka-Brasch bespricht das „Handbuch des Erinnerns und Vergessens“
Das neue ISLAND Heft, die Zeitschrift der deutsch-isländischen Gesellschaft e.V. Köln und Gesellschaft der Freunde Islands e.V. Hamburg, ist erschienen. Darin schreibt die Herausgeberin Lilja Schopka-Brasch u. a. über das in diesem Frühjahr erschienene Handbuch des Erinnerns und Vergessens von Ragnar Helgi Ólafsson, das Jón Thor Gíslason und ich für den ELIF Verlag übersetzen durften.
In ihrer Rezension heißt es u. a.:
Ólafssons Geschichten beschäftigen sich mit dem Mischungsverhältnis von Erinnerung, Realität und Fiktion. Sie veranschaulichen die Fragilität einer Realität, die wir zu erinnern meinen ebenso wie den unsicheren Standort, von dem aus wir zurückschauen. Dabei sind seine Geschichten skurril, humorvoll und überraschen mit unerwarteten Wendungen.
Und weiter:
Das Übersetzerduo Jón Thor Gíslason und Wolfgang Schiffer legen eine sich durch Sprachgefühl und sorgfältige Wortwahl auszeichnende deutsche Fassung vor. Ihnen ist es erneut (nach dem Gedichtband „Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können“, ELIF Verlag 2017, Anm. v. W. Sch.) trefflich gelungen, Ólafssons sprachliche Finesse und Schönheit sowie seine Erzählfreude ins Deutsche zu übertragen.
Und zum Schluss:
Den Einband seines Buches hat Ólafsson selbst entworfen und hergestellt. Das isländische Original trägt einen Wachsstempel samt Siegelschnur und jedes Exemplar wurde von Ólafsson – unterstützt von Familie und Freunden – von Hand selbst hergestellt. Die im bewährten ELIF Verlag erschienene deutsche Fassung musste weniger aufwendig ausfallen. Sollte aber dem Original möglichst ähnlich sein und erhielt so ein leicht erhabenes, fühlbares, aber aufgedrucktes Siegel. Dieses zeigt eine Ananasfrucht. Da wir davon ausgehen können, dass Ólafsson nichts dem Zufall überlässt, sei die Frage erlaubt: ,,Was hat die Ananas mit Erinnern und Vergessen zu tun?“ Diese Geschichte bleibt noch zu erzählen.
Und darauf warten auch wir, das Übersetzerduo, mit gespannter Neugierde. Zunächst aber freuen wir uns über die schöne Besprechung und danken – einnig fyrir hönd höfundarins íslenska , auch im Namen des isländischen Autors Ragnar Helgi Ólafsson!
Die Neugier zu schauen, was hinter dem Ananassiegel zu lesen ist, steigt mit diesem Post.