„Sigurður Pálsson (1948–2017) schrieb diese Gedichte am Ende seines Lebens. Er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, und doch sind sie weder depressiv, noch von Todesahnungen oder Endzeitstimmung durchzogen. Im Gegenteil: Pálsson saugt das ganze Leben in sich auf, er feiert das Sonnen- und Mondlicht, Naturerscheinungen, er begibt sich in Cafés oder in die Welt der Erinnerungen und der Sinneseindrücke.“
Das Übersetzerteam Gíslason / Schiffer dankt für eine weitere Rezension dieses Gedichtbands aus Island!
Gerne denkt man an Island in diesen heißen Junitagen. Vorausgesetzt, dort ist es wirklich kühler als hierzulande. Zumindest liegt es weiter im Norden. Ein spezielles Augenmerk richtet auch der 2011 gegründete ELIF VERLAG aus dem Nettetal auf die Insel und ihre Poesie. Es finden sich allein drei Dichterinnen und Dichter in Übersetzung im Programm. Schwerpunkt des Verlags von Dincer Gücyeter ist grundsätzlich die internationale Lyrik, die dann erstmals auf Deutsch publiziert wird, wie etwa die der besonderen Özlem Özgül Dündar. In diesem Frühjahr erschien der im Folgenden vorgestellte Gedichtband/red.
Sigurður Pálsson: Gedichte erinnern eine Stimme
Personare = Hindurchtönen, klingen lassen – dieser griechische Stamm des Wortes Person, wie wir ihn verwenden, bezieht sich auf die Stimme. Sie tönt aus dem Inneren durch die Maske des Schauspielers, er formt mit ihr eine Persönlichkeit. Ich möchte den Begriff nicht psychologisch als Schein-Identität gefasst wissen, sondern poetisch, als das sich…
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