Martin Oehlen, Literaturkritiker und ehemaliger Kulturchef des Kölner Stadt-Anzeigers, sagt über „Gedichte erinnern eine Stimme“, den vor wenigen Tagen im ELIF Verlag erschienenen Gedichtband aus Island:
„Solcherart wird die Stimme von Sigurður Pálsson nicht verstummen.“
Das Übersetzerteam Gíslason / Schiffer freut sich und dankt!
P wie Pálsson – Hinweisschild auf Island. Fotos: Bücheratlas
Das Wort „sólskin“ kommt einige Mal vor in den Gedichten des Isländers Sigurdur Pálsson. Das klingt auch in der deutschen Übersetzung positiv: „Sonnenschein“. Als Pálsson die Texte für den Band „Gedichte erinnern eine Stimme“ zu Papier brachte, wusste er wohl um den nahenden Tod. Dennoch sind seine Verse alles andere als bittere Klagen über die Vergänglichkeit. Im Gegenteil: Ihnen mutet zuweilen ein fröhlicher Trotz an, sich vom Tod nicht bange machen zu lassen. Einmal heißt es: „Ich habe keine Angst vor ihm/ er kommt wenn er kommt/ ‚Sei gegrüßt, wann immer du willst‘“. Gleichwohl – der Autor verliert sich nicht an die Blauäugigkeit. Die Schatten werden länger – das stellt er auch fest; und die Stimme des Lebens ist vor allem „weit hinten im Traum“ zu spüren.
Sigurdur Palsson, 1948 im Nordosten Islands geboren, ist am 19. September 2017 verstorben. Die…
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