Der Mann mit der Zunge

Ein optischer Streifzug über die Frankfurter Buchmesse 2017

Frankreich, der diesjährige literarische Ehrengast, zeigt seine Kunst des Regalbaus.

Zum ersten Mal war ich auf einer der Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt mit „meinem“ Verleger unterwegs. Dinçer Güçyeter vom Elif Verlag, in Frankfurt in diesem Jahr ohne eigenen Stand, bei dem vor wenigen Wochen die Übersetzung des isländischen Gedichtbands Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können von Ragnar Helgi Ólafsson erschienen ist, hatte die Freundlichkeit, den Messebummel weitgehend mit mir gemeinsam unternehmen zu wollen – sehr zu meinem Gewinn, denn auf diese Weise erhielten die traditionellen „Klassentreffen“ durch die eine oder andere neue Begegnung diesmal auch einen neuen Charakter.

Zumindest ein paar der Fotos, die ich in diesem Jahr von der Messe mitgebracht habe, sprechen auch davon.

Safiye Can und Dinçer Güçyeter zeigen ihre Freude über ein Buch, in dem sie beide vertreten sind.

Der Europa Verlag zeigt schon mal, wie Anne Siegels neuer Island-Roman in 2018 aussehen wird!

Jörg Sundermeyer vom Verbrecher Verlag zeigt sich zu Recht stolz auf den Abschluss des siebenbändigen Romanzyklus „Das Büro“ von J. J. Voskuil.

Und Reintje Gianotten vom Nederlandse Letteren Fonds, die die Übersetzung des Mammutwerks durch Gerd Busse gefördert hat, zeigt dies auch!

Der Dittrich Verlag zeigt Kathinka Dittrich van Weringhs (trotz partieller Namensgleichkeit weder verwandt, noch verschwägert) autobiografisches Buch „Wann vergeht Vergangenheit“, eine Bestandsaufnahme ihrer vielfältigen kulturellen Vermittlertätigkeit als Leiterin verschiedener Goethe-Institute in Ost und West und als Kulturdezernentin der Stadt Köln.

Der Verleger Dinçer Güçyeter zeigt sich beeindruckt von der Buchkunst in China.

Axel von Ernst vom Lilienfeld Verlag, zusammen mit Viola Eckelt Preisträger des erstmals vergebenen Verlagspreises NRW, zeigt nach wie vor preiswürdige Bücher.

Neben dem Stand des Iran zeigen die türkischen Aussteller…

… die zweisprachig edierten Bände türkischer Lyrikerinnen und Lyriker, die bislang im Elif Verlag erschienen sind: von Lâle Müldur, Gonca Özmen, Ataol Behramoğlu und Ilhan Berk.

Martin Eyjólfsson, Botschafter der Republik Island, und seine Kulturreferentin Soffía Gunnarsdóttir zeigen sich erfreut, auf dem Stand der Isländer zu sein.

Die tschechischen Buchverlage zeigen alles, was neu erschienen ist in diesem Jahr.

Gerrit Wustmann, Dinçer Güçyeter und ich zeigen, dass wir auch ziemlich blöde Gesichter machen können.

Und zum Schluss: Josef Kleinheinrich vom gleichnamigen Verlag in Münster zeigt dem Betrachter nicht nur schönst gemachte Bücher, sondern auch die Zunge!

Und ganz zum Schluss: Ich zeige mich erleichtert, wieder im Freien zu sein! Zumindest bis zum späteren Abend und meinen Lesungen in der diesjährigen Frankfurter Lyrikbuchhandlung.

 

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Über Wolfgang Schiffer

Literatur (und alles, was ihr nahe ist) ist m. E. eines unserer wichtigsten Nahrungsmittel. Also zehre ich von ihr und versuche, sie zugleich zu nähren: als Autor, als Übersetzer, als Vermittler und nicht zuletzt als Hörer und Leser.
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2 Antworten zu Der Mann mit der Zunge

  1. Maren Wulf schreibt:

    Welch vergnüglicher (und zeigefreudiger) Spaziergang über die Buchmesse!

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