Nachricht in (halb)eigener Sache…
Am Meer und anderswo, im Herbst letzten Jahres im Verlag Silver Horse Edition erschienen, versammelt eine Auswahl von Übersetzungen isländischer Gedichte und Kurzprosa, die ich in den letzten etwa zwanzig Jahren zusammen mit meinen isländischen Freunden, allen voran mit meinem leider bereits vor zehn Jahren gestorbenen Freund Franz Gíslason erarbeitet habe.
Was der Abend bieten will, darüber gibt die später folgende Abbildung aus dem Internetauftritt des KulturSalons Freiraum Auskunft; ich freue mich natürlich, wenn mir jemand dabei zuhören möchte.
Allen, denen hierzu keine Möglichkeit gegeben ist – sei es aus Gründen der Entfernung oder anderen, welcher Art auch immer – sei hier zumindest aber ein Gedicht aus dem Band zitiert. Es ist von dem isländischen Lyriker Jón úr Vör, den ich hier das eine oder andere Mal bereits vorgestellt habe; die Übersetzung entstand in Zusammenarbeit mit meiner Freundin Sigrún Valbergsdóttir in Reykjavík.
Anders als in Am Meer und anderswo, der leider nur einsprachig ediert ist, füge ich der Übersetzung hier im Beitrag die Originalversion hinzu.
Aðstoðarmatsveinninn sefur
Litlir bátar vaggast með tilgangslausri reglusemi,
bundnir við bryggjustólpana,
festarnar nema við sjávarflötinn þegar slaknar á þeim,
hefjast svo að nýju og drýpur af þeim sjór.
Það vætlar inn um rifu á bógi, og grænmálað austurtrog
bíður þess að undir það flæði.
Sólfingur leika á vorstreng við hafsauga.
Langt úti á firði skríkja fuglar í geri.Tvær stúlkur ganga fram á bryggjusporðinn.
Það er aðeins einn vökumaður um borð
og aðstoðarmatsveinninn, sem er ungur og sefur.
Vörðurinn kastar hálfreyktum vindlingi niður í sjóinn
á stjórnborða.Stúlkurnar taka dansspor í geislum ljósrar nætur,
en aðstoðarmatsveinninn sefur.
Eins og duttlungar vindanna veltir máfurinn
væng sínum hvítum og breiðum.Der Küchenjunge schläft
Festgebunden an den Pollern des Landestegs
schaukeln kleine Boote in absichtsloser Regelmäßigkeit,
die Taue berühren den Meeresspiegel, wenn sie erschlaffen,
dann spannen sie sich neu und das Meer tropft von ihnen herab.
Das Wasser rinnt durch die Ritzen der Spanten, und der grün
gestrichene Schöpfeimer wartet, bis es ihn unterspült.
So weit das Auge reicht, spielen Sonnenfinger auf der Saite des Frühlings.
Weit draußen im Fjord keckern scharenweise Vögel.Zwei Mädchen nähern sich dem Ende des Kais.
Es ist nur ein Wachmann an Bord
und der Küchenjunge, der ist jung und schläft.
Die Wache schnippt eine halb gerauchte Zigarette
steuerbords ins Meer.Die Mädchen üben Tanzschritte in den Strahlen der hellen Nacht,
doch der Küchenjunge schläft.
Gleich den launischen Winden flattert die Möwe
mit ihren weißen und breiten Flügeln.
Sehr schön! Ein grosses und zugleich grossohriges Publikum wünsche ich. Schade, dass ein wenig weit weg…
Herzlichen Dank! Mit diesem Wunsch wird es gelingen, den KulturSalon Freiraum gut zu füllen!
Ich schließe mich dem Wunsche gern an, – leider kann ich nicht teilnehmen. Aber die tolle Fotocollage, sowie das ins Deutsche übersetzte Gedicht mitsamt meiner kenntnislosen Sprechübung am Original sind mir eine schöne Teilname aus der Ferne. Danke, lieber Wolfgang.
Herzlichen Dank für diese schöne Kommentierung, liebe Angelika! Und gute Grüße, Wolfgang
Super, dass ich dies jetzt rechtzeitig gelesen habe! Den Termin schreibe ich mir jetzt sofort auf. Und die Adresse natürlich auch….smile*
Es ist ja nicht so weit von mir entfernt.
Und da ich unbedingt mal nach Island fahren möchte, wäre das natürlich die perfekte Einstimmung dafür.
Muss man sich anmelden?
LG von Rosie
Schön, freut mich! Anmelden muss man sich nicht zwingend, da findet sich immer noch ein Plätzchen! Aber man kann… Liebe Grüße, Wolfgang
Lieber Wolfgang,
von Herzen wünsche ich dir morgen alles Gute!!
Ich bin begeistert am Lesen, das Buch ist soooooo zauberschön!
Liebe Abendgrüße vom Lu
Oh, danke, lieber Lu! Und es freut mich natürlich sehr, dass es Dir gefällt!
Gute Grüße, Wolfgang
…und WIE!
Es war ein interessanter und spannender Abend.
Diese Einschätzung freut mich! Herzlichen Dank.