… kleiner werdend, aus ihrem Blick…
Dem ungewohnten Gefühl einer leichten Erschöpfung geschuldet, habe ich heute, um mich dennoch ein wenig zu beschäftigen, damit begonnen, Fotos von unserem diesjährigen Portugal-Urlaub zu sichten und da zu löschen, wo sich die Motive auf ihnen allzu ähnlich sind.
Dabei konnte ich nicht übersehen, dass mein Fotografieren – an der See natürlich durchaus nahe liegend – immer wieder Möwen in den Fokus gerückt hat.
Und ein Gedicht, dass ich früher einmal geschrieben habe, zuletzt erneut veröffentlicht in dem als Auswahl einiger meiner Gedichte erschienenen Mitlesebuch 120 des Aphaia Verlags mit dem Titel Die Saison geht zu Ende, fiel mir dabei ein – auch darin Möwen als Bild. Und als ich es jetzt noch einmal las, war mir, als lägen die Anlässe für dieses Gedicht noch gar nicht so lange zurück.
Fragen
werden schon lange nicht mehr beantwortet,
doch umso eifriger notiert man die Fragenden.
Und Wohlwollen? Nur dem, der schweigt.Jetzt, noch im März, gefriert in den Gläsern der Wein,
die Bäume sterben in eiserner Nachbarschaft,
den Fischen setzen Gifte schwelende Beulen auf,
die Menschen werden durchsichtig wie Glasaale.Lexikographen schreiben neue Wörter fest,
die Tod bedeuten;
Politiker buchstabieren alte Wörter neu,
die, um die Toten nicht zu entehren,
wir nicht mehr sprechen wollten.Es bleibt ein Trost:
Die Möwen fliegen höher hinauf.
Kleiner werdend, aus ihrem Blick,
verliert die Menschheit an Größe.
„Wohlwollen (?) nur dem, der schweigt.“ Sic!
Ja! Doch ich bevorzuge die, die sprechen! Laut und klar!
Unbedingt!
wunderbare bilder!
und ein starkes gedicht.
Danke! Es freut mich, dass Du den Text so sehen kannst!
genau!!
Danke!
Ein sehr schönes Gedicht. Danke dafür. lg_jochen
Ich danke für diese Rückmeldung! Und schicke gute Grüße, Wolfgang
…zauberschöner Möweneintrag…
herzliche Herbstgrüße vom Lu
Herzlichen Dank für diese Einschätzung! Und liebe Grüße zurück! Wolfgang
Wow – einfach nur schön. In Wort und Bild!
Einfach nur – danke!